— Konstellation von Martina Leeker, November 2014
In dieser Konstellation soll zum einen deutlich werden, dass es die digitalen Kulturen nicht gibt, sondern nur Sichtweisen auf diese, die u. a. von der Herkunftsdisziplin ihrer Kommentator_innen und der in dieser gängigen Methoden konfiguriert sind. Zum anderen soll dieser Umstand anhand der “Technikgeschichte” der Menschen verhandelt werden, die für die Perspektivierung der Menschheit nicht ganz irrelevant ist. Während z. B. Wolfgang Hagen aus medien- und wissenshistorischer Sicht auf digitale Kulturen rekurriert, betrachtet Bernard Stiegler sie aus einer phänomenologischen Perspektive. In dieser kommt er zu konkreten Forderungen für die Ausgestaltung digitaler Kulturen, denen Wolfgang Hagen sich da verwehren würde, wo er die Re-Konstruktion der Genese von Denkfiguren und Praxen der anthropologischen Illusion, d. h. der vermessenen Annahme, Technologie habe etwas mit dem Menschen zu tun, gegen Praxen und Tools setzt. Elena Esposito argumentiert dagegen aus systemtheoretischer Denktradition, der ein Bezug auf den Menschen in technologischen Bedingungen ob der Fokussierung auf Datenoperationen irrelevant erscheint. Im Interview von Chris Kelty wird dagegen deutlich, dass der Mensch derart im Mittelpunkt stehen solle, dass eine differenzierte Theorie lokaler Praxen digitaler Kulturen entstehe.
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